Eröffnung der Ausstellung „Mütter des Grundgesetzes“ in Freiburg

 "Ich empfehle Ihnen allen, nehmen Sie sich hinreichend Zeit für eine illustrierte Reise durch eine widersprüchliche Geschichte. Es lohnt sich!", ermunterte Bürgermeister Ulrich von Kirchbach zur Eröffnung der Ausstellung Mütter des Grundgesetzes in der Freiburger Stadtbibliothek.

Circa 110 Gäste kamen zur Eröffnung um sich die Lebensbilder der Politikerinnen Frieda Nadig, Elisabeth Selbert, Helene Wessel und Helene Weber anzuschauen. Diese vier Frauen haben als Mitglieder des Parlamentarischen Rates wesentlich zum Entstehen des Grundgesetzes und zur verfassungsmäßigen Gleichstellung von Frauen und Männern beigetragen. Die Direktorin der Stadtbibliothek Willnat begrüßte die Gäste und freute sich über die große Resonanz. Bürgermeister Ulrich von Kirchbach begrüßte die Stadträte der CDU Graf Wendelin von Kageneck, Schätzle und Kotterer, den Grünen Stadtrat Sarialtin und die SPD Stadträtin Renate Buchen. Der Landtagsabgeordnete a.D. Klaus Schüle sowie zahlreiche Leiterinnen von Einrichtungen der Stadt Freiburg waren ebenfalls anwesend. Bürgermeister von Kirchbach freute sich, dass die Stadträtin und Helene Weber Hauptpreisträgerinnen den Auftakt der bundesweiten Wanderausstellung 2012 der Mütter des Grundgesetzes nach Freiburg holen konnten. „Der Preis ist nach einer der vier Mütter des Grundgesetzes genannt. Helene Weber war eine der ersten Frauen, die als Mitglied der Verfassungsgebenden Nationalversammlung die neuen politischen Rechte aktiv nutzen und gestalten konnte. Als Bundestagsabgeordnete setzte sie sich unter anderem 1961 dafür ein, dass erstmals eine Frau Ministerin werden konnte.“ betonte Bürgermeister Ulrich von Kirchbach. Er skizzierte in seiner Rede, den Kampf der 4 Mütter des Grundgesetzes, die leider im Vergleich zu den Vätern des Grundgesetzes in Vergessenheit geraten sind. „In Portraits würdigt die Ausstellung das Engagement von Elisabeth Selbert, Frieda Nadig, Helene Weber und Helene Wessel die gegen anfangs heftigen Widerstand die Aufnahme des zweiten Absatzes im Artikel 3 "Männer und Frauen sind gleichberechtigt" in das Grundgesetz durchsetzten.“ Sagte Bürgermeister Ulrich von Kirchbach. „Die Ausstellung präsentiert uns vier Frauen, die der festen Überzeugung waren, dass sie die Welt verändern können. Sie waren selbstbewusst, stark und zukunftsweisend. Sie waren ungewöhnliche Frauen in ihrer Zeit. Mutig waren sie, kompromisslos in der Sache und ihrer Zeit voraus. Diese Frauen sind Vorbilder für uns allen.“ sagte Stadträtin Nantcha in ihrer Eröffnungsrede. „Als zweite Helene Weber Hauptpreisträgerin Deutschlands wurde mir am 7. Dezember 2011 der Preis überreicht. Ich freue mich sehr, wenn auch die Fußstapfen der „Vier Mütter des Grundgesetztes“ sehr groß sind, gebe ich mein Bestes zu meiner Zeit, zu Beginn des 3. Jahrtausends.“ erklärte Helene Weber Hautpreisträgerin Stadträtin Nantcha. „Denn Rechtlich ist die Gleichberechtigung weitgehend erreicht. Doch Verfassungstext und Alltagsrealität klaffen auch heute noch in vielen Bereichen auseinander. Bundesdesweit liegt der Frauenanteil in den kommunalen Parlamenten bei nur 25 Prozent. Unter den hauptamtlichen Bürgermeisterinnen finden sich lediglich nur 5 Prozent. Frauen sind in Führungspositionen in Politik, Wirtschaft und Wissenschaft immer noch unterrepräsentiert.“ konstatierte Stadträtin Nantcha „Wir brauchen eine aktive Gleichstellungspolitik und bessere Rahmenbedingungen für die Vereinbarkeit von Familie, Beruf und Ehrenamt“ forderte Stadträtin Nantcha. „Dass ich mir für Freiburg wünsche, dass 50 Prozent des Gemeinderates weiblich ist, versteht sich von selbst.“ sagte Frauenbeauftragte Knöpfle ich ihrer Eröffnungsrede. Besichtigungen sind ab heute bis zum 10. März 2012 dienstags bis freitags jeweils von 10 bis 19 Uhr sowie samstags von 10 bis 14 Uhr in der Stadtbibliothek am Münsterplatz möglich. Am 28. Februar und am 10 März findet ein politisches Frauenfrühstück mit der Helene Weber Hauptpreisträgerin Stadträtin Nantcha und weitere Kommunalpolitikerinnen im Restaurant Rappen. Anschließend wird die Ausstellung besucht. Schulen sind besonders eingeladen, sich die Ausstellung während der Öffnungszeiten anzuschauen. Weitere Infos unter stadtbibliothek@stadt-freiburg.de oder bei Frau Türke, Tel: 0761/2012215.

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